Ist man jung und gesund, sind Gedanken an Vorsorgen sehr weit weg. Es können jedoch unerwartet Situationen eintreten, in denen wir vielleicht nicht in der Lage sein werden, unseren persönlichen Willen kundzutun, die aber trotzdem wichtige Entscheidungen erfordern. Damit Ihre Wünsche in diesen Fällen gehört und Ihre Angehörigen von solch persönlichen Entscheidungen entlastet werden, können Sie diese mithilfe schriftlicher Verfügungen schon heute festhalten. Diese sind für die Ärzte verbindlich.
Verfügungen und Vorsorgen
Schon heute an morgen denken
Patientenverfügung
In der Patientenverfügung legen Sie fest, wie medizinisch und pflegerisch mit Ihnen in einer Notsituation umgegangen werden soll. Möchten Sie im Falle eines Komas zum Beispiel lebensverlängernde Maßnahmen oder lehnen Sie diese kategorisch ab? Möchten Sie bestimmte Medikamente oder andere gar nicht? Auch Ihre Haltung zur Organspende können Sie hier, falls Sie keinen Organspendeausweis haben, festhalten. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Hausarzt über die für Sie relevanten Punkte.
Testament
Die Erbfolge ist in Deutschland klar geregelt. Ist kein Testament vorhanden, tritt sie laut BGB im Todesfall in Kraft. Möchten Sie also Ihren Nachlass an nahestehende Menschen vermachen, die nicht in der gesetzlichen Erbrangfolge stehen, ist ein Testament zwingend notwendig. Dieses muss vollständig handschriftlich verfasst werden, mit Ortsangabe, Datum und Unterschrift.
Bitte beachten Sie:
In allen Fragen rund um das Erbrecht empfehlen wir zwecks Beratung die Kontaktaufnahme zu einem Rechtsanwalt oder Notar. Die Beratung zur Gestaltung von Testamenten stellt grundsätzlich eine Rechtsdienstleistung nach § 2 Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) dar. Wir stellen aus diesem Grund ausdrücklich klar, dass dieser Ratgeber lediglich weitergehende Beratungsmöglichkeiten aufzeigen möchte. Es handelt sich jedenfalls nicht um eine rechtliche Prüfung des Einzelfalls und somit nicht um eine Rechtsberatung.
Digitaler Nachlass
Mit jedem Klick hinterlassen wir im weltweiten Netz unsere digitalen Spuren. Sei es bei Online-Banking, unseren E-Mail-Accounts, beim Shoppen bei Amazon® und Co., in den sozialen Netzwerken von u. a. Facebook®, Instagram® bis zu Twitter®, WhatsApp®. Aber was geschieht mit ihnen nach unserem Tod? Es ist schwierig für die Hinterbliebenen, diese weit verbreiteten Daten aus dem Netz zu ziehen und die noch laufenden Konten ohne Zugangsdaten zu löschen. Legen Sie dazu am besten eine Liste mit Benutzernamen und Passwörtern an, die Sie regelmäßig aktualisieren, und teilen Sie einer Person Ihres Vertrauens deren Ort mit.